顾之琼 Gu Zhiqiong (bl. 1650?)
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意难忘•寄外 |
Yi Nan Wang: An meinen Mann geschickt |
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柳絮飘扬。 |
Die Weidenkätzchen fliegen |
怪吹衣拂面, |
Ich verüble ihnen, dass sie auf mein Kleid wehen und über mein Gesicht streichen |
故作颠狂。 |
Und so tun als ob sie mir gegenüber nachsichtig wären |
春情无计住, |
Ich kann meine Frühlingsgefühle nicht unterdrücken |
午梦不禁长。 |
Und nicht verhindern, dass ich mittags lange träume |
纨扇洁、 |
Der Seidenfächer ist strahlend weiß |
石屏凉。 |
Der steinerne Wandschirm ist kühl |
便沉醉何妨。 |
Ich sollte mich ruhig betrinken |
一霎儿、 |
Doch plötzlich |
峭风吹断, |
Weht ein heftiger Wind |
绣被翻香。 |
Den Duft meiner bestickten Decke weg |
觉来瘦怯罗裳。 |
Beim Aufwachen ist mir bange vor meinem Seidenkleid, weil ich so dünn geworden bin |
把同心带结, |
Ich knüpfe unsere einmütigen Herzen zusammen |
待寄檀郎。 |
Und schicke sie dir |
祝生生比翼, |
Mögen wir in all unseren Leben Seite an Seite fliegen |
侭日日成双。 |
Und ein Paar sein an jedem einzelnen Tag |
春去速、 |
Der Frühling geht schnell vorbei |
蝶空忙。 |
Die Schmetterlinge sind vergeblich so emsig |
芳草映斜阳。 |
Das Duftgras steht im Widerschein des Sonnenuntergangs |
又恐伊、 |
Wieder fürchte ich |
封侯未稳, |
Dass dein Streben nach Ehre und Ruhm nicht von Erfolg gekrönt wird |
误了凝妆。 |
Und dass du verpasst, wie schön ich mich zurechtgemacht habe |